Filmklub - Mit einem Tiger schlafen

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Regie: Anja Salomonowitz
Buch: Anja Salomonowitz
Kamera: Jo Molitoris
Musik: Bernhard Fleischmann
Darsteller: Birgit Minichmayr, Saladin Dellers, Oskar Haag, Johanna Orsini, Lukas Watzl

AT 2024, 107 Min.

Begabtes Kind, verlassene Tochter, entschlossene Frau, einsame Künstlerin, Erforscherin innerer Welten, gefeierte Malerin: Maria Lassnig (1919 – 2014) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart – nicht nur in Österreich. Als Frau in einer männlich dominierten und definierten Kunstwelt, in Österreich lange unterschätzt und vernachlässigt, schuf sie trotz aller Hürden ein international bewundertes Œuvre auf dem Gebiet der bildenden Kunst. Als Entwicklerin des „Körperbewusstseinsstils“ machte Lassnig ihren eigenen Körper zum zentralen Motiv und Ausdrucksmittel ihres Schaffens.

Der Film Mit einem Tiger schlafen ist ein poetisches Portrait der Malerin, taucht tief in das Ringen der Künstlerin um Anerkennung ein und zeichnet dabei ein vielschichtiges Bild ihrer künstlerischen Entwicklung. In verschiedenen Lebensphasen wird Lassnigs Kampfgeist und ihre Unbeugsamkeit eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht. Es entsteht eine intime Nähe zur Protagonistin, die es ermöglicht, ihre inneren Kämpfe und Triumphmomente hautnah mitzuerleben. Der Film beleuchtet nicht nur Lassnigs künstlerische Entwicklung, sondern auch ihre persönlichen Herausforderungen, darunter die Ablehnung durch ihre Mutter und die Schwierigkeiten, sich in einer von Männern dominierten Kunstszene zu behaupten.

In ihrem ungewöhnlichen Porträt zeichnet Anja Salomonowitz den Lebensweg der Malerin Maria Lassnig vom Kärntner Bauernhaus in die Kunstwelt von Wien, Paris und New York ausschnitthaft nach. Als die Malerin 2014 verstarb, hatte sie längst öffentliche Anerkennung gefunden. Der Weg dorthin jedoch war von viel Durchhaltevermögen, Entsagungen und Arbeit geprägt. Birgit Minichmayr kreiert durch ihre durchgehende Verkörperung der Künstlerin eine eigene, tigerhaft-entschlossene Kunstfigur.

Der Film erreichte bei der Diagonale 2024 Preise für die Beste Darstellerin, Bestes Drehbuch, herausragende Produktionsleistungen und Bestes Szenenbild.

„Ein komplexer und vielschichtiger, äußerst reicher und feiner Spielfilm.“  Cinema Austriaco

„Der Film berührt als Porträt einer Künstlerin, die immer in ihren Farben beheimatet war, nie in der ‚wirkliche‘ Welt - und als Kritik an einer Kunstszene, die Frauen oft Jahrzehnte auf Anerkennung warten lässt.“  Die Presse

„Ein sehr gelungener Film, der sich weder vor der großen Künstlerin Lassnig noch vor dem Medium Kino fürchtet und viel wagt und gewinnt.“ Salzburger Nachrichten

„Die Rolle der Künstlerin Maria Lassnig ist Birgit Minichmayr auf den Leib geschnitten. Minichmayr als Maria Lassnig ist die Erfüllung eines Wunsches, von dem man nicht wusste, dass man ihn hatte.“ Der Standard

Fotos © Stadtkino

https://www.filmklub-wieselburg.at/
http://www.kinomalvier.at/

Datum & Uhrzeit
29.01.2025 - 19:30
Ort
KINO mal vier Wieselburg
Kinostraße 1
3250 Wieselburg
Veranstalter/in